Mittwoch, 26. November 2014

"Fan sein geht echt anders...nicht der Erfolg erfüllt das Herz mit Vereinsliebe"




Mir ist es schon länger ein Anliegen, dass ich einmal ein paar Zeilen zu den ganzen "Erfolgsschreiereien" der letzten Wochen niederbringe.

Logisch und selbstverständlich beobachte ich die verschiedensten Gruppen der Social-Media. Eigentlich täglich, mehrmals täglich und immer geht es mir um Borussia. Wenn ich mir das so ansehe und viele, mir meist unverständliche Posts lese, dann überkommt mich wirklich ganz oft der Grusel-mich packt der Ekel!
Ich kann die Leute zum Teil einfach nicht verstehen. Die Leute, die nach einer wahnsinnigen Erfolgsserie und einem stetig steigenden Leistungsniveau in den letzten 3 Jahren nun nach 2 Niederlagen alles niederknüppeln und alles infrage stellen. Ich kann nicht verstehen, dass immer mehr und mehr nach Titeln gefordert wird und noch weniger verstehe ich die Verbundenheit dieser "Fans" zum Verein!

Wer geglaubt hat, dass wir jetzt immer gewinnen, oder zumindest nicht verlieren, der hat sich die Erfolgsbrille doch mit dem Bagger aufgesetzt. Punkte teilen, gewinnen und verlieren... auch das ist Fußball und davon lebt der Fußball, davon leben Emotionen und davon lebt die Liebe zu unserem Verein. Auch davon!

So hieß es schon nach dem Spiel gegen Limassol: "...die schwächeln, die müssen hoch gewinnen, dass sind doch Würste..." oder "....was für eine Gurkentruppe, so werden wir nicht Meister..."

Nach dem Spiel gegen den BvB hieß es über Kramer: "....der Vollspacken kann nix außer Eigentore schießen und Pickel ausdrücken...." oder " ....der Eberl soll mal Kohle auf'n Tisch legen und ein paar Stars holen...verkauft doch endlich den Stadionnamen..."

Ich bekomme jetzt noch Wutanfälle, wenn ich an diese Aussagen denke und gleichzeitig macht mich das unsagbar traurig. Ist dieses wirklich alles was zählt- Titel, Macht und Geld?
Klar kann man mal seinen Unmut äußern, aber nicht so!

Zur Erinnerung: "...und geht das Spiel auch mal verlor'n...." macht es klick?

Dieses Denken und diese Einstellung ist mir als Borusse völlig fremd. Ich bin Fan von Tradition, von Leidenschaft, von Gemeinschaft, von einer gewissen Bescheidenheit, die unser Verein stets hochgehalten und praktiziert hat und ich bin stolz auf bisher Geleistetes! Ich bin froh und stolz, dass wir nicht gegen den Abstieg spielen und ich bin froh und stolz, dass wir aus eigener Kraft, mit viel Geduld und Intelligenz ein festes Gerüst aus Vereinsführung, Trainerstab und Kader bauen konnten.

Nein, wir haben nicht die Seele des Vereins an den Teufel verkauft und das ist gut so!

Was ich eigentlich sagen wollte ;-) :

Liebe Erfolgsfans,

mir geht Euer Geschreibsel echt tierisch auf den Sack! 

Hört bitte damit auf irgendwelche "Bayernfloskeln" vom Stapel zu lassen-wir sind nicht Bayern und wir wollen es auch nicht sein. 
Wir Borussen lieben unseren Verein - ohne wenn und aber. Unsere Vereinsliebe messen wir nicht in Titel oder Geld...wir messen sie in Emotionen...eigentlich ist sie unermesslich ;-)! Sollten wir aber in Zukunft mal wieder einen Titel holen, dann ist es das Größte was wir in unserem Fan-Dasein erleben werden und es ist sicher kein zwingendes Kriterium für Vereinsliebe...nicht für uns Borussen!

Schreit in Hoppelheim nach noch mehr Geld und schreit mia sein mia, aber bitte versteht, dass wir uns für Euch schämen. Ich schäme mich für so manche Aussage eines Greenhorns und ich schäme mich dafür, dass eine hervorragende Serie jetzt durch den Dreck gezogen wird....Ich schäme mich für Euch, liebe Erfolgsfans!



Sonntag, 9. März 2014

Sehr geehrter Herr Favre,



Sehr geehrter Herr Favre,

so sehr ich mich in den letzten 3 Jahren über Ihre Arbeit in unserem Verein gefreut habe, um so fraglicher wird es seit nunmehr elf Spielen für mich, was es sein kann, dass diese sehr talentierten Jungs keinen Bock mehr zu haben scheinen. Wenn die Körpersprache der Jungs nicht so furchtbar zu deuten wäre, dann könnte man glatt meinen, dass die Spieler allesamt die Grippe haben, oder das ihnen zu Hause der Hamster gestorben sei.
Eine wirklich beängstigende Lethargie macht sich breit in der Mannschaft und ich kann einfach nicht feststellen woher diese rührt... dieses hat mich dazu eingeladen, meinen Spekulationen freien Lauf zu lassen.

Mir ist deutlich aufgefallen, dass Sie durchweg in allen Pressekonferenzen den Gegner stark reden. Das mag für Ihr Empfinden sicher eine gute Methode sein, um sich schützend vor die Mannschaft zu stellen und um Ihren eventuellen Misserfolg rechtfertigen zu können, aber mir fällt es sehr sehr schwer eine Mannschaft aus Braunschweig und aus Augsburg und aus Bremen etc. die Plattform zu bieten, dass sie quasi unschlagbar sind. Diese Mannschaften haben alle etwas gemeinsam-nämlich den Willen, Kampfgeist, Courage, TEAMGEIST und den Fokus, dass sie Tore schießen müssen...da sind uns derzeit einige Mannschaften einen großen Schritt voraus. Da nützt es auch nichts, wenn wir den Ball haben, ihn 5 Mal hintenrum spielen, nach links und rechts schieben, um ihn dann schlussendlich doch zu verlieren, weil sie sich in die Hose machen. Sie suggerieren den Spielern doch mit Ihren Aussagen, dass sie eh nicht gewinnen können, weil wir ja gegen einen übermächtigen Gegner spielen! Ballbesitz verschafft Sicherheit, aber deswegen hat man nach 90 Minuten nicht automatisch 2 Tore auf dem Zähler! Wo ist die Spielweise der Hinrunde hin? Wo sind die Spielzüge mit einem Ballkontakt und wo ist der Zug zum Tor hin?

Selbstverständlich bin ich bei den Gesprächen, die Sie mit den Spielern führen, nicht dabei, aber ist es nicht an der Zeit und auch Ihre Aufgabe die Jungs zu motivieren? Ihnen einmal das Gefühl zu geben, dass diese, unsere Mannschaft jeden schlagen kann? Dass sie es können wissen wir alle, aber mit Aussagen wie: "Augsburg hat hervorragend gespielt, waren sehr schnell in der Vorwärtsbewegung, sie waren cleverer als wir und haben intelligent gespielt...etc" oder: " wir müssen aufpassen, wir spielen gegen eine hervorragende Mannschaft..." da kann ich nichts mit anfangen! Ist es nicht viel ratsamer, wenn ich als Trainer Schwächen des Gegners aufzeige und ich den Jungs deutlich zeigen kann, dass sie doch in gewissen taktischen und spielerischen Situationen überlegen sein kann? Ich frage mich in solchen Momenten Ihrer Interviews und Pressekonferenzen dann immer:..."und, warum bekommt der Favre das bei uns nicht umgesetzt...?" Die Mannschaft ist fit, sie sind alle zu viel mehr in der Lage und trotzdem ist der Biss einfach in der Türkei geblieben. Die Spieler sind ratlos, Herr Favre...RATLOS!!!

Mir macht es inzwischen den Anschein, dass dieses Gekicke eine Antwort auf gewisse Interna zurück zu führen sein muss. Egal ob es unglückliche Vertragssituationen waren, die inzwischen weitestgehend ausgeräumt sind, oder ob es mit Vorzügen gewisser Lieblingsspieler zu tun hat -  Eberl hat erkannt, dass man da handeln muss und das die Mannschaft wieder Ruhe für ein konzentriertes Training braucht. Was ist Ihr Anteil? Warum hat gestern ein Arango 90 Minuten gespielt? Warum steht ein Kruse mit seiner derzeitigen Leistung noch immer in der Startelf und warum ein Herrmann? Zu meiner Überraschung haben Sie gestern ETWAS früher Ihre gewohnten Wechsel vollzogen, aber sonst hat sich doch nichts verändert!An dieser Stelle gilt es dann auch klar zu filtern, zu analysieren und den Schwerpunkt auf das Sportliche zu legen! Das Sie einige Lieblingsspieler haben, dass ist nicht zu übersehen, aber auch bei Ihnen sollte das Sportliche im Vordergrund stehen und ich wage die Behauptung, dass sie dieses derzeit nicht sehen und umsetzen. Es liegt nicht am Können der Spieler, denn die können kicken! Sie fordern den Spielern Flexibilität ab - wo ist Ihre Flexibilität? Wo ist Ihre Kompromissbereitschaft? Wo ist Ihre Bereitschaft zum Risiko? Wenn ich als Trainer all dieses nicht vorleben kann, wie sollen es dann die Spieler können? Und was passiert dann? Frust entsteht, die jetzige Situation entsteht!

Nur der VfL!

Dienstag, 25. Februar 2014

Anspruch...

Anspruch...!
Nach der vergangenen Saison, und der Hinrunde der aktuellen Saison - eigentlich seitdem Favre bei uns ist, könnte man annehmen, dass der Anspruch an die Mannschaft doch immens gestiegen zu sein scheint. So kann man jedenfalls die Pfiffe deuten, die nach dem Spiel gegen Ho$$enheim laut schallend durch das Rund gingen.
Unter Anspruch versteht man umgangssprachlich ErwartungenWertvorstellungen, übernommene Normen eines Menschen bezüglich einer Sache. Man hat Anspruch an einer Sache. Ein Bedürfnis mit "Anspruch" gleichzusetzen kann auch "Verwöhntsein" bedeuten. 
Eine weitere Bedeutung ist der Anspruch auf ein Tun oder Unterlassen von jemandem anderen. Gemeint ist hiermit das Recht, etwas von jemandem verlangen zu dürfen.
Es stellt sich hier dann die Frage, ob wir als Fans tatsächlich auch das Recht haben, einen gewissen Anspruch an die Mannschaft stellen zu dürfen. Ist es legitim, das wir verlangen, das die Jungs genau da anknüpfen, wo sie in der Hinrunde aufgehört haben? Ist es sachlich, dass wir die Leistung der Hinrunde als Norm einstufen?
Die Hinrunde war außerordentlich gut und kann nicht als Norm im eigentlichen Sinne eingestuft werden. Auch wenn wir alle gesehen haben das die Mannschaft es kann, so kann und darf es nicht unser Anspruch sein, dass diese Leistung Woche für Woche wiederholt abgerufen werden kann. Es ist mehr als deutlich und jeder sieht das es nicht wirklich rund läuft, aber man kann davon ausgehen, dass jeder einzelne Spieler den Anspruch hat, ein gutes Spiel zu machen und zu gewinnen-nur sehen wir davon nur etwa 30 Minuten eines Spiels etwas. Hier gilt es anzusetzen und zu hinterfragen, was es denn ausmacht, dass die Ansprüche und der unbedingte Wille der Spieler gebrochen wird. Spielt Favre da eine gewichtige Rolle? Erreicht er noch die Mannschaft? Sind die Jungs mit den taktischen Anweisungen vielleicht nicht mehr so ganz einverstanden? Driftet hier so langsam etwas auseinander?
Favre ist sicher einer der besten Trainer der Welt, was Taktik und Spielverständnis betrifft, aber dennoch könnte man ihm so einige Entscheidungen der ersten Spiele der Rückrunde ankreiden und man kann ebenfalls deutlich sagen, dass er dem Anspruch eines logisch denkenden Fans nicht gerecht wird...im Moment! Er tut oder unterlässt nicht, was dem Gros der Fans vorschwebt und schon wird er dem Anspruch der Masse nicht gerecht.

Jeder sollte einmal seine Ansprüche hinterfragen und damit meine ich: Spieler, Trainer und Fans....dann wird es vielleicht wieder ein wenig einfacher zu punkten...auch dreifach ;-)